Geschichte

Viele Schritte zur Seilschaft - Kleine Entstehungsgeschichte einer guten Idee

Am Anfang stand eine Wohngemeinschaft des Vereins für Kinder- und Jugendhilfe Arnsberg e.V. Dort sammelten wir Erfahrungen über Entwicklungsmöglichkeiten von Jugendlichen, die in einer Gruppe zusammenleben.

In der Pädagogik gilt die Gruppe als Ort sozialen Lernens: Hier entwickeln sich demokratische Handlungsprinzipien, hier werden Konfliktfähigkeit und die Fähigkeit zur Kompromissbildung erlernt sowie partnerschaftliches Miteinander, Kooperationsbereitschaft und gelingende Kommunikation eingeübt (vgl. J. Vieth, Forum Erziehungshilfen, 8. JG. 2002, Helft 2).

Der Gruppenalltag in der Wohngemeinschaft mit seinen gemeinsame Mahlzeiten, Gruppengesprächen, Hausaufgabenzeiten, Diensten und Festen bot viele Anlässe, diese Prozesse sozialen Lernens zu initiieren und zu fördern. An unsere Grenzen stießen wir jedoch dort, wo es darum ging, der Gruppe neue Sinneserfahrungen zu ermöglichen.

Die gemeinsamen Ferienfreizeiten bildeten die Ausnahme, denn hier ergaben sich neue Herausforderungen: In der unbekannten Umgebung konnten bzw. mussten die Jugendlichen sich intensiver mit sich auseinandersetzen - mit ihren persönlichen Stärken und Schwächen, mit Mut und Angst, mit Vertrauen in die Gruppe und Verantwortung für die anderen Gruppenmitglieder, mit Planung und Organisation sowie neuen Entscheidungsspielräumen.

Gerade unsere Aktivfreizeiten mit erlebnispädagogischen Inhalten sorgten für gute Erfahrungen: So stellten wir unseren Jugendlichen während einer Radtour auf der Fehnroute in Ostfriesland zum Beispiel die Aufgabe, eine Strecke von 150 Kilometern in zwei Tagen zu bewältigen. Einige Jugendliche nahmen diese Herausforderung an. Sie kämpften mit Frustration und Versagensängsten. Anschließend erfüllte sie die Erfahrung, erfolgreich über die eigene Grenze hinausgegangen zu sein, mit Stolz. Später, wenn es darum ging, schwierige Alltagssituationen zu meistern, konnten sie und wir auf diese Erfahrung zurückgreifen.

In unserer Arbeit entwickelten wir nach und nach erfahrungs- und handlungsorientierte Konzepte, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass sie

  • ohne allzu großen materiellen, finanziellen und organisatorischen Aufwand räumlich und inhaltlich nah am Alltag durchgeführt werden können, und die
  • gleichzeitig emotional so packend sind, dass sie einen hohen Aufforderungscharakter für die Jugendlichen bereithalten.

Die selbstgebaute Seilbrücke hilft, die Schlucht im nahen Wald zu überqueren und bietet gleichzeitig Anlass, die Kooperation innerhalb der Gruppe zu thematisieren. Das Biwak unter freiem Himmel sorgt am Wochenende für eine Phase der Ruhe und Besinnung und ermöglicht gleichzeitig, die Gruppe wieder zusammenzubringen. Eine Wanderung oder das abendliche Lagerfeuer unterstützt als sinnliches Erlebnis die Bereitschaft, über Schwierigkeiten und Ängste zu sprechen (vgl. J. Vieth, a.a.O.).

Zunehmend richteten wir unsere Angebote an die Schulsozialarbeit: Verschiedene Programme zur Klassenfindung („Gemeinschaft ist Klasse") und zum Training sozialer Kompetenzen fanden dort schnell Zuspruch bei Lehrer*Innen und Schüler*Innen. Inzwischen haben unsere Partnerschulen die Idee, Erfahrungspädagogik als einen Teil des sozialen Lernens in die Schule zu tragen, in ihr Schulkonzept aufgenommen.

Diese Fortentwicklung ging und geht weiter - bei unseren Kunden und bei uns: Mittlerweile bieten wir Schulungen für Multiplikatoren sowie Fortbildungen für Lehrer*Innen und Fachkräfte aus dem sozialen und pädagogischen Bereichen. Wir bieten Programme abgestimmt auf die Zielgruppen der Auszubildenden und Teams aus Firmen, Verwaltungen und Unternehmen. Wir im Team von Seilschaft haben uns in den letzten Jahren im Einzel- und Gruppen-Coaching sowie in Kommunikationstrainings nach Schulz von Thun fortgebildet.

Seit 2010 hat die Seilschaft eine neue Gesellschaftsform. Sie firmiert unter der Geschäftsführung von Oliver Teipel und hat ihre Büroräumen im Industriegebiet Arnsberg-Wiebelsheide.

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